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5. November 2015

Öffentlichkeit bewusst getäuscht: Exxon und der Klimawandel

Das Vorgängerunternehmen des US-amerikanischen Erdölriesen ExxonMobil weiß bereits seit 1977 davon, dass sich das Weltklima durch das Verbrennen von fossilen Rohstoffen erwärmen kann. Exxon versuchte offensichtlich, mit gezielter Desinformation von den Forschungsergebnissen abzulenken.

http://www.scientificamerican.com/article/exxon-knew-about-climate-change-almost-40-years-ago/

Während einer achtmonatigen Recherche interviewten die Reporter von „Inside Climate News“ viele ehemalige Angestellte von Exxon, Wissenschaftler und Behördenvertreter und werteten hunderte Seiten interner Dokumente aus. Dabei stellte sich heraus, dass das Unternehmen bereits seit 1977 vom Klimawandel wusste. Elf Jahre bevor die Öffentlichkeit für das Thema sensibel wurde. Einer von Exxons Top-Wissenschaftlern, James Black, trug dem Management damals vor, dass „es eine große wissenschaftliche Übereinstimmung darüber gibt, dass sich das Weltklima durch die Emission von Kohlendioxid aus der Verbrennung von fossilen Rohstoffen verändert.“

ExxonMobil streitet heute ab, dass die Erkenntnisse der späten 1970er-Jahre tatsächlich eine so große Bedeutung hätten. Das Unternehmen möchte aber auch nicht verdächtigt werden, irgendetwas zu vertuschen. Eines ist sicher: Noch 1988, als Exxon schon über zehn Jahre von möglichen Folgen der CO2-Emissionen wusste, als Nasa-Wissenschaftler James Hansen vor dem US-Kongress über den Klimawandel sprach und die „New York Times“ auf ihrer Titelseite erklärte, welche Folgen er haben könnte – als das Thema also in der Mitte der Öffentlichkeit angekommen war – bestritt der Konzern weiterhin die Eindeutigkeit der Ergebnisse.

 

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