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5. November 2015

Machtkampf im Ölmarkt lässt Preise weiter sinken

Bereits seit geraumer Zeit wird der Ölmarkt von der OPEC mit Rohöl überflutet. Derzeit produzieren die Mitgliedsstaaten mehr als den eigentlichen Zielwert von 30 Millionen Barrel pro Tag (ein Barrel entspricht 159 Liter). Insbesondere im Nahen Osten wird mehr Rohöl gefördert als geplant. Anfang Juni 2015 hatte die OPEC entschieden, dass die Förderquote von 30 Millionen Barrel pro Tag für die nächsten sechs Monate nicht angetastet wird. Damit bleibt das Überangebot auf dem Ölmarkt bestehen – und wird sich sogar noch ausweiten, wenn die OPEC bis 2020 wie beabsichtigt die Rohölproduktion auf 35 Millionen Barrel pro Tag steigert. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „What the recent oil price shock teaches about managing uncertainty“ der internationalen Managementberatung Bain & Company.

http://www.bain.com/publications/articles/what-the-recent-oil-price-shock-teaches-about-managing-uncertainty.aspx

Hintergrund dieser Entwicklung ist der Machtkampf, der auf dem Ölmarkt tobt. Die traditionellen Fördernationen, allen voran die OPEC, wehren sich vehement gegen die Schieferölproduzenten aus Nordamerika. Zur Absicherung ihrer Vorherrschaft versucht die OPEC, ihre Herausforderer aus dem Markt zu drängen, Gewinner sind die Verbraucher, Verlierer sind die Erneuerbaren. Der Machtkampf hat zudem zur Folge, dass kapitalintensive Ölförderprojekte wie in der Tiefsee schwieriger zu finanzieren sind. Kapital fließt vor allem in Projekte, die sich bereits im Bau befinden. Außerdem wird die Finanzierung von Erneuerbare Energie-Projekten schwieriger, da man sich an den allg. Marktpreisen für Energie (grid parity, LCOE) orientieren muss.

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