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16. Mai 2015

Die stille Windrevolution in Deutschland

Der aufmerksame Leser von FAZ, Handelsblatt und anderen eher konservativen Tageszeitungen wird bemerkt haben, dass von diesen Publikationen gelegentlich Stellung gegen die Energiewende und die Erneuerbaren Energien bezogen wird. Ein wesentlicher Punkt ist die fehlende Grundlastfähigkeit der Erneuerbaren, die bei Kohle, Gas und Nuklear natürlich gegeben ist. Die deutsche Einspeisevergütung nach dem EEG fördert einzig die Produktion von Kilowatt-Stunden, hat aber keine Anreize, um diese Produktion über den Tag zu verteilen. Der großtechnische Einsatz von Batterien ist bisher nicht wettbewerbsfähig.

Es gibt aber zunehmende Anzeichen dass zusätzliche Anreize gar nicht notwendig sind. In dem nachfolgend verlinkten Beitrag von Bernard Chabot werden die aktuellen Zahlen vorgestellt.
Der Trend: die Türme werden höher und die Rotorblätter wachsen schneller als die Leistung der Turbinen zunimmt, was zur Folge hat, dass die Windturbinen längere Laufzeiten haben.

http://cf01.erneuerbareenergien.schluetersche.de/files/smfiledata/4/7/5/7/9/2/112SWRinGermany.pdf

Die Gründe für diesen Trend sind mehrschichtig: einen großen Windgenerator auf einen immer höheren Turm zu setzen ist sehr kostenaufwändig. Es kann daher wirtschaftlich interessanter sein den Turm zwar höher und die Rotorblätter länger zu bauen, aber die Kanzel nicht weiter zu vergrößern. Zweitens mag es aus Gründen der Risikostreuung sinnvoll sein bei 6 MW Zielgröße drei mal zwei zu bauen als einmal sechs MW.

Steigende Kapazitätsfaktoren im Windbereich werden ggf. dazu führen, dass weitere politische Diskussionen über den Sinn oder Unsinn von Einspeisevergütungen bzw. die komplette Abschaffung obsolet sind. Der Markt wird es von selbst regeln.

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